Pressemitteilung
Der Mikrozensus ist die größte amtliche Haushaltsbefragung in Deutschland.
Seit mehr als 60 Jahren wird in Bayern und im gesamten Bundesgebiet jährlich
etwa ein Prozent der Bevölkerung befragt. Nach Angaben des Bayerischen
Landesamts für Statistik in Fürth betrifft dies in Bayern rund 60 000 Haushalte.
Sie werden im Verlauf des Jahres von speziell für diese Erhebung geschulten
Interviewerinnen und Interviewern zu ihrer wirtschaftlichen und sozialen Lage
befragt. Für den überwiegenden Teil der Fragen besteht nach dem Mikro-
zensusgesetz Auskunftspflicht.
Im Jahr 2021 findet im Freistaat wie im gesamten Bundesgebiet wieder der Mikro-
zensus statt. Dabei handelt es sich um eine gesetzlich angeordnete Haushalts-
befragung, für die seit 1957 jährlich ein Prozent der Bevölkerung zu Themen wie
Familie, Lebenspartnerschaft, Lebenssituation, Beruf und Ausbildung befragt wird.
Für einen Teil der auskunftspflichtigen Haushalte kommt ein jährlich wechselnder
Themenbereich hinzu, der in diesem Jahr Fragen zur Gesundheit beinhaltet.
Die durch den Mikrozensus gewonnenen Informationen sind Grundlage für zahlreiche
gesetzliche und politische Entscheidungen und deshalb für alle Bürgerinnen und
Bürger des Landes von großer Bedeutung. So entscheiden die erhobenen Daten z.B.
mit darüber, wieviel Geld Deutschland aus den Struktur- und Investitionsfonds der
Europäischen Union erhält.
Aufgrund steigender Anforderungen, z.B. im Bereich der Arbeitsmarkt- und Armuts-
berichterstattung, wurde der Mikrozensus für die Jahre ab 2020 überarbeitet. Neben
der bereits seit 1968 in den Mikrozensus integrierten Arbeitskräfteerhebung der
Europäischen Union (LFS – Labour Force Survey) sind seit 2020 auch die bisher
separat durchgeführte europäische Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und
Lebensbedingungen (EU SILC – European Union Statistics on Income und Living
Conditions) sowie ab diesem Jahr die Befragung zu Informations- und Kommunikati-
onstechnologie (IKT) Teil des neuen Mikrozensus. Um die Befragten trotz dieser
Erweiterungen zu entlasten, wird die Stichprobe seit 2020 in Unterstichproben geteilt,
auf welche die verschiedenen Erhebungsteile LFS, EU-SILC und IKT verteilt werden.
Die Befragungen zum Mikrozensus finden ganzjährig von Januar bis Dezember statt.
In Bayern sind in diesem Jahr rund 60 000 Haushalte zu befragen. Dabei bestimmt
ein mathematisches Zufallsverfahren, wer für die Teilnahme am Mikrozensus ausge-
wählt wird.
Die Befragungen werden in vielen Fällen als telefonisches Interview mit den
Haus-halten durchgeführt. Dafür engagieren sich in Bayern zahlreiche ehrenamtlich
tätige Interviewerinnen und Interviewer im Auftrag des Bayerischen Landesamts für
Statistik. Haushalte, die kein telefonisches Interview wünschen, haben die Möglich-
keit, ihre Angaben im Rahmen einer Online-Befragung oder auf einem Papierfrage-
bogen per Post zu übermitteln.
Ziel des Mikrozensus ist es, für Politik, Wissenschaft, Medien und die Öffentlichkeit
ein zuverlässiges Bild der Lebensverhältnisse aller Gruppen der Gesellschaft zu
zeichnen. Um die gewonnenen Ergebnisse repräsentativ auf die Gesamtbevölkerung
übertragen zu können, ist es wichtig, dass jeder der ausgewählten Haushalte an der
Befragung teilnimmt. Aus diesem Grund besteht für die meisten Fragen des Mikro-
zensus eine gesetzlich festgelegte Auskunftspflicht. Sie gilt sowohl für die Erst-
befragung der Haushalte als auch für die drei Folgebefragungen innerhalb von bis zu
vier Jahren. Durch die Wiederholungsbefragungen können Veränderungen im Zeit-
verlauf nachvollzogen und eine hohe Ergebnisqualität erreicht werden. Datenschutz
und Geheimhaltung sind, wie bei allen Erhebungen der amtlichen Statistik, umfas-
send gewährleistet. Auch die Interviewerinnen und Interviewer sind zur strikten Ver-
schwiegenheit verpflichtet. Sie kündigen das geplante Telefoninterview bei den
Haushalten stets zuvor schriftlich an.
Das Bayerische Landesamt für Statistik in Fürth bittet alle Haushalte, die im Laufe
des Jahres 2021 eine Ankündigung zur Mikrozensusbefragung erhalten, die Arbeit
der Interviewerinnen und Interviewer zu unterstützen.
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